
Dr. Simona Huwiler
Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie, Universität Zürich
Bakterien werden oft als etwas Negatives, gar Krankmachendes wahrgenommen. Gibt es natürliche Feinde von Bakterien, die wir für unsere Zwecke nutzen können? Sie erhalten einen Überblick in die faszinierende Welt der Mikroben-Feinde: Bakterien-Viren (Bakteriophagen) und Raub-Bakterien. Sie erfahren, was genau an letzteren aktuell erforscht wird und wie uns das helfen könnte.

Prof. Dr. Christoph Riedweg
Seminar für Griechische und Lateinische Philologie, Philosophische Fakultät, UZH
Für den platonischen Sokrates ist der Tyrann der Inbegriff von Ungerechtigkeit. Beklemmend aktuell erscheint nicht nur die Hypothese, dass die Tyrannis tendenziell aus übersteigerten Demokratien entstehe, sondern vor allem auch die idealtypische Analyse der Motive, die Tyrannen in ihrem Handeln leiten: Die Wurzeln für ihr schamloses Ausleben des ‚Rechts des Stärkeren‘ (Might is Right) sieht Platon letztlich in einer völlig zerrütteten Seelen-Verfassung.

Prof. Dr. iur. Martina Caroni
Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Luzern
In der Pariser Akte von 1815 wurde die immerwährende Neutralität der Schweiz verankert. Als Neutralität wurde dabei die Nichtteilnahme an einem Krieg zwischen anderen Staaten, unabhängig von der Rechtmässigkeit des Verhaltens der Konfliktparteien, bezeichnet. Auf diesem Verständnis von Neutralität gründen noch heute die Verpflichtungen des Neutralitätsrechtes, d. h. das völkerrechtlich geforderte Verhalten eines neutralen Staates. Davon ist die Neutralitätspolitik zu unterscheiden, d. h. die Summe all jener Massnahmen, die ein permanent neutraler Staat zusätzlich ergreift, um das Vertrauen der Staatengemeinschaft in seine Neutralität zu gewährleisten.Mit dem ab dem zweiten Weltkrieg erfolgten Übergang vom klassischen zum modernen, durch das Gewaltverbot geprägten Völkerrecht hat sich auch das rechtliche und politische Umfeld der Neutralität gewandelt. Welche Konsequenzen hat dieser Wandel für Neutralitätsrecht und Neutralitätspolitik – und für die schweizerische Neutralität?

Prof. Dr. Michael Sander
Departement Umweltwissenschaften, ETH Zürich
Herkömmliche Kunststoffe sind stabil und reichern sich in der Umwelt an. Dieser Vortrag gibt einen Einblick in das Potenzial bioabbaubarer Kunststoffe, um die Umweltverschmutzung durch Kunststoffe zu minimieren. Wie sind diese Kunststoffe aufgebaut? Was heisst bioabbaubar? In welchen Anwendungen werden diese Kunststoffe verwendet und wie überprüfen wir, ob der Bioabbau wirklich stattfindet? Als illustratives Beispiel dienen bioabbaubare Mulchfolien, wie sie auch in der Schweizer Landwirtschaft verwendet werden.

Prof. Rui Mata
Fakultät für Psychologie, Uni Basel
Sollten wir der Wissenschaft und den Wissenschaftler/-innen, die sie produzieren, vertrauen? Sollten wir auf Ärzte und Ärztinnen hören, wenn es um die Sicherheit von Impfstoffen geht? Oder auf die Vorhersagen von Klimawissenschaftler/innen über den Klimawandel? Ich gebe eine Einführung in verschiedene wissenschaftliche Methoden, die zur Beantwortung solcher Fragen eingesetzt werden, und vertrete die Auffassung, dass die Wissenschaft, wie jedes menschliche Unternehmen, nicht perfekt ist, aber trotz ihrer Grenzen die vertrauenswürdigste Form des Verständnisses der Welt darstellt, die uns derzeit zur Verfügung steht.

Dr. Marcus Clauss
Departement für Kleintiere, UZH
Viele Tiere werden im Zoo älter als im natürlichen Habitat. Woran liegt das? Ist das positiv? Wie kann man die Lebenserwartung überhaupt bestimmen, und wie wäre die Lebenserwartung in einer paradiesischen Welt? An der Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere der Universität Zürich beschäftigen wir uns schon seit langem mit diesen und ähnlichen Fragen. Die biologischen Hintergründe von Lebenserwartung sind faszinierend, und konfrontieren uns mit unseren eigenen Vorstellungen von einem lebenswerten Leben.

Prof. Dr. Maries van den Broek
Institut für Experimentelle Immunologie, UZH
Krebszellen teilen sich auf Grund verschiedener Veränderungen hem-mungslos und sind nahezu unsterblich. Die Immunabwehr erkennt Krebszellen und kann diese eliminieren. Der Krebs versucht jedoch auf verschiedenen Arten dem Immunsystem zu entkommen. Die Stärkung der Immunabwehr gilt heute als Hoffnungsträger in der Krebsbehandlung. Wir erforschen, wie das Immunsystem gelenkt werden kann, um die Krebsimmuntherapie zu verbessern.

Prof. Norman Backhaus
Geographisches Institut, UZH
Die Landschaften in der Schweiz haben sich durch unterschiedliche physische, ökologische und soziale Prozesse entwickelt. Ich fokussiere in meinem Beitrag auf die menschlichen Eingriffe, die unsere Landschaft geformt haben und illustriere dies anhand von Beispielen von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Themen, die dabei u.a. aufgegriffen werden sind die römische Kolonisation, die mittelalterliche Landnahme, die Romantik, die unsere Vorstellungen von Landschaften geprägt hat, die Industrialisierung, aber auch Heimatbewegung und Naturschutz.

Prof. Dr. med. Eli Alon, Titualerprofessor und
Dr. med. Antje Heck, Gastdozentin, Anästhesiologie UZH
Die Schmerztherapie hat hinsichtlich chronischer Schmerzen grosse Fortschritte gemacht. So wird heute der chronische Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild verstanden, dessen Therapie zu grossen Teilen auf der adäquaten Auswahl geeigneter Medikamente beruht und auch den Einbezug anderer Methoden erfordert. Opioide nehmen einen unverzichtbaren Stellenwert in einer modernen, multimodalen Schmerztherapie ein. Bei gezielter und reflektierter Anwendung und unter Einbezug des gut informierten Patienten ist eine Abhängigkeit, die häufig sowohl von Ärzten als auch Patienten gefürchtet wird, vermeidbar.